Steiger Kundenstamm

Liebhaber der "deutschen Bugattis der 20er Jahre", waren Grafen, Barone, Fabrikanten und wohlhabende Bürger. Einen „Steiger-Sport“ fuhr der sportliche Herrenfahrer und der gehörte in der Regel zur "High-Society": Prominente Herrschaften wie Fritz von Opel, Kurt Volkhart, der durch seine Raketenfahrzeuge bekannt geworden war und der Aerodynamiker Baron Reinhard von König-Fachsenfeld, der auf Steigerfahrzeugen mehrere Autorennen erfolgreich bestritt.

Auch Ernes Merck die Tochter aus dem Hause des Darmstädter Chemiegiganten war von ihrem Steigerwagen begeistert. Prominente Namen wie Alfred Noll aus Düsseldorf oder Erbgraf zu Erbach aus dem Odenwald und auch UFA - Stars gehörten zu den stolzen Besitzern. Conrad Veidt, Liane Haid und Willy Fritsch zählten dazu. Auch viele andere Persönlichkeiten, die hier nicht genannt sind, waren von diesen Fahrzeugen angetan.

 

Willi Fritsch                                                                Liane Haid

Für solvente Kunden wurden die Motoren auch in ihrer Leistung gesteigert und erreichten zuletzt an die 100 PS, damit war eine Höchstgeschwindigkeit von fast 180 km/h möglich. Diese hochgezüchteten Fahrzeuge kosteten in der Regel deutlich mehr als 18.000,- Reichsmark.

Die Steiger Verkaufs A.G. suchte auch Kundschaft in den U.S.A. Wie viele Fahrzeuge nach Amerika verschifft wurden, ist nicht bekannt, jedoch waren diese dem amerikanischen Markt angepaßt. Der amerikanische Kunde legte besonderen Wert auf Leistung und edelste Ausführung. So wurden Chassis von Sportfahrzeugen mit dem 12/70 PS Motor  als zweitürige  Limousinen mit vier Sitzen karosseriert.

 

 

 

Familie Nösel aus Chemnitz

 

Nachtrag:

Im Herbst 2014 bin ich durch einen Fernsehfilm über deutsche Dynastien überrascht worden. In dem Film wurde die Familie und Firma Faber-Castell präsentiert. Aufgefallen ist mir ein kurzer Bilderbanner mit einem Foto eines bekannten Sportwagens! Die freundlichen Mitarbeiter im Archiv der Firma Faber-Castell schickten mir sodann gleich das Bild. Aufgrund von Vergleichsbildern steht nun fest, dass es sich um einen 11/55 PS Sport gehandelt hat. Am Steuer ist Roland Graf von Faber-Castell (1905-1978).

Die Bilddaten wurden von Anton-Wolfgang Graf von Faber-Castell zur Verfügung gestellt. - DANKE -